Mittwoch, 20. August 2014

...wenn einer eine Reise tut - Tag 1

Klasse, super, endlich 3 Wochen Pause, raus aus dem Büro, fast wie Urlaub und das Beste, ich fahre mit dem Motorrad! Es ist Anfang August und ich mache mich bereit für die Fahrt in den Süden Deutschlands, genauer gesagt, auf nach Bayern!

In der Nähe von Rosenheim mit Blick auf das Wendelsteingebirge sollte ich für die nächsten Wochen Quartier beziehen. Ich kenne den Bereich durch einige Wanderurlaube die ich dort schon verbracht habe, eine richtig schöne Gegend ist das, und wenn das Wetter mitspielt kann mein Vorhaben nur gut werden.

OK, das mit dem Wetter liegt nicht ganz in meiner Hand, auch wenn ich noch so viele Teller leer esse, aber die letzte Entscheidung liegt nun mal nicht bei mir.
Da aber nun gerade der August sich in den letzten Jahren als recht unbeständig zeigte, war mir klar dass sich die Regenkleidung ganz weit oben in meinem Koffer befinden wird.

Um für die 3 Wochen und jedwede Wetterlage gerüstet zu sein, sollte es dann doch schon etwas mehr Gepäck werden. Dass mir die 2 Alu-Koffer nicht genügend Platz bieten würden war abzusehen, da ich aber bereits sehr gute Erfahrung mit meiner quietsche-gelben Gepäckrolle hatte war wiederum klar, dass mir diese den erforderlichen restlichen Stauraum liefern würde. So war es dann auch.

Straßenkleidung, Wander- und Badesachen, LapTop, Tablet, etliche Ladegeräte (was man halt so braucht) Kulturbeutel, allerlei Unterwäsche und nicht zu vergessen die passende Auswahl an Schuhen, sowie Lesestoff.
Alles ordentlich verpackt und in die Koffer-Innentaschen verstaut, bzw. auf das Moped geschnallt, ging es dann am späten Montagvormittag auf die Reise.

Die Route hatte ich mir schon ein paar Tage vorher zusammengestellt, wieder eine Strecke ohne Autobahn, quer übers Land, mitten durch etliche Ortschaften sollte es gehen.
Meinen Zielort musste ich erst am Dienstagnachmittag erreichen, daher war die Aufteilung in 2 Etappen ideal.

Im Mai durchfuhr ich den westlichen Odenwald und den Schwarzwald, so wollte mich diesmal weiter östlich halten und über den Odenwald und Spessart südwärts fahren um dann an Stuttgart vorbei, auf mein erstes Ziel, die Schwäbische Alb zusteuern.
Diesen Bereich kannte ich nur von Bildern und Filmen und so war auch der nicht unerhebliche Umweg leicht zu verschmerzen den ich dadurch in Kauf nehmen musste.

Zur besseren Routenplanung und zur späteren Fütterung meines Garmin Zumo 390 LM Navigators gedachte ich wieder die dazu gehörige BaseCamp Software am PC einzusetzen.
Dachte ich mir aber nur, denn aus irgendwelchen Gründen kamen PC und Navi, trotz einiger Versuche und Neustarts beider Geräte nicht zusammen, sodass die im Zumo gespeicherte Landkarte nicht geöffnet werden konnte. Mit der rudimentären Karte der BaseCamp Software alleine ist aber eine Routenplanung mangels Detail-Tiefe nicht möglich.

Es ist nicht das erste Mal dass mir hier die Kompatibilität fehlt und das ist langsam nervig.
Wen die Schuld hierbei trifft habe ich nicht ermitteln können. Ob es am LapTop liegt, an Bills Fenster-Software v.8.1, an der aktuellen BaseCamp Version, oder vielleicht sogar an dem Anwender der sich hier ärgerte, wie dem auch sei, es funktionierte nicht. Also mussten alle Eingaben der Routenplanung nach guter alter Manier umständlich und manuell am Navi erfolgen.

Interessant war dann aber ein Bericht, den ich etwas später in der August Ausgabe der Zeitschrift Motorrad und Reisen las, in dem genau die BaseCamp Software hinsichtlich ihrer Anwenderfreundlichkeit schlecht wegkam. Nicht viel besser waren die Kritiken in Bezug auf das Handling der aktuellen Garmin Navis, mein Zumo eingeschlossen.
Ich frage mich auch wofür das Kürzel „LM“ meiner Garmin Version Zumo 390 LM steht.
Ist dieses „LM“ eine Andeutung der Entwickler wie sie die Wichtigkeit der Navi-Nutzung durch Motorradfahrer für sich selbst einstufen, wer weiß?

Ich will mir hier die Erklärung der umständlichen Programmierung einer Route mit etlichen Wegpunkten über das Menu des Zumo Navis ersparen, es sei nur so viel gesagt, dass pro Wegpunkt der Ort und die Straße eingegeben werden müssen, so viel ist ja auch logisch, doch wenn man nun eine Markierung außerhalb eines Ortes ansteuert muss dies über einen weiteren Schritt in einer Karten-Feinjustierung der gewünschten Straße, bzw. Abbiegung erfolgen. Bei dem teilweise trägen Display ist das ein Unterfangen.

Ich freue mich schon auf das erste Navi, mit einem gescheiten Display und rechenstarken Prozessor, die neuen Smartphones wären hier eine tolle Vorlage für die Navi Hersteller.
Eine Navi Software auf mein Smartphone zu laden und dieses dann in einer wasserfesten Hülle zu betreiben ist im Moment keine Option, da sich durch Sicherheitsvorkehrungen aufgrund der E-Mail Kopplung zum Firmen E-Mail Konto, mein Handy nach maximal 10 Minuten automatisch sperrt.

Für die Routeneingabe habe ich dann über Google Maps die nötigen Daten und Kartenausschnitte ausgelesen und von Hand die Wegpunkte der insgesamt 748 Km langen Strecke im Navi programmiert. Der Zumo hat bei der nachfolgenden Berechnung der Strecke sehr mit sich gerungen und eine üppige Bedenkzeit gebraucht, frei nach dem Motto: Das Navi denkt bevor der Fahrer lenkt.

Seit meinen ersten Erfahrungen im Mai habe ich den Umgang mit dem technischen Wunderwerk Navi besser im Griff, auch wenn ich auf der Fahrt an manchen Stellen dann doch wieder meinen Hader mit der Funktion „Kurvenreiche Strecke“ hatte. Speziell auf langen Abschnitten wie Bundesstraßen passiert es schon mal, dass das Navi es für sinnvoll erachtet einen kleinen Schlenker in einen Ort zu machen, um 200 Meter weiter dann wieder auf die Bundesstraße aufzufahren. Das ist besonders frustrierend, wenn man den Unsinn zu spät im kleinen Display sieht und dann die LKWs und Wohnmobile die gerade erst überholt werden konnten, nach dem Dorfabstecher erneut vor sich hat.
Da sollte doch die Software etwas sinnorientierter programmiert werden.
Ich glaube das Kürzel „LM“ hat wirklich die Bedeutung die ich vermute.

Mensch, nun habe ich schon so viel geschrieben bin aber noch gar weit gefahren, das ändert sich aber jetzt.
Für die Montags-Etappe waren 458 Km geplant, eine sehr lange und eigentlich zu lange Strecke wie ich später fand. Denn die Vermeidung von Autobahnen, das Durchfahren vieler Ortschaften und die Option „Kurvenreiche Strecke“ erlauben nach meiner jetzigen Erfahrung eine Durchschnittsgeschwindigkeit von nur ca. 50 Km/h. So war es dann am Ende auch, dass ich 9,5 Stunden unterwegs war, mit nur einer 45 minütigen Pause und kleinen Stopps für Verschnaufpausen, Aufnahmen oder um einfach den Ausblick zu genießen.
Somit kam ich auch recht spät am Abend an meinem Zielort an.

Bis dahin vergingen die Stunden mal mehr, mal weniger interessant, durch zum Teil wirklich schöne Ortschaften, aber auch durch langweilige Randbezirke der zu passierenden Großstädte.
Wenn ich jetzt zurückblicke fällt mir auf, dass bedingt durch die wirklich lange Fahrtstrecke, mir längst nicht so viele Details in Erinnerung geblieben sind wie auf meiner Fahrt im Mai.
Dies zeigt, dass einerseits nur eine begrenzte Aufnahmefähigkeit besteht, andererseits aber für die Bewältigung einer solchen Strecke zu wenig Zeit bestand um genügen Denk- und Ansichtspausen einzubinden.
Bei der nächsten Tour wollte ich dies dann berücksichtigen; wollte wie gesagt, aber dies ist eine andere Story, die muss ich erst noch aufschreiben, doch zunächst zurück zu dieser Tour.


Wie geschrieben, Abfahrt war am späten Vormittag. Die Fahrt ging am Rhein entlang durch Wiesbaden, an Mainz-Kastel vorbei, mitten durch Rüsselsheim hindurch – das mache ich auch nicht wieder – und dann weiter über Langen-Mörfelden in Richtung Süd-Osten.
Die Strecke war nicht besonders spannend.
Interessant ist aber mein Gefühl für Orte, in denen ich schon einmal war. So fuhr ich durch den Ort Münster, der mir zunächst kein Begriff war, bevor ich dann das Empfinden hate, hier schon einmal gewesen zu sein, und so war es dann auch. Ich kam auf dieser Reise zwar aus einer anderen Richtung in den Ort, dennoch erkannte ich eine Ausfallstraße anhand ihrer Weite und des Häuserbestands wieder, kurz bevor ich an dem Haus eines Arbeitskollegen vorbei fuhr. Zum Anhalten hatte ich zwar keine Zeit, aber gefreut über diesen Zufall habe ich mich trotzdem.

Es ging weiter durch Gross-Umstadt in Richtung Süden und in den Odenwald.
Bei Bad König verließ ich die B45 um etwas mehr Spaß an den kleinen und kurvigen Nebenstraßen zu haben und schlängelte mich bis nach Eberbach am Neckar, den ich dort auch querte, um dann weiter, Kreutz und Quer über Land zu fahren, durch Bad Rappenau, Bietigheim-Bissingen und links an Ludwigsburg vorbei.

Hinter Markgröningen verließ ich die Umgehungsstraße, um getreu der angezeigten Route mitten durch den Ort Münchingen zu fahren.
Das ging jedoch leider nicht, da eine etwas spät ausgeschilderte Baustelle die Hauptstraße abriegelte. Vor dem gleichen Problem stand ein Jaguar Fahrer, der scheinbar ortskundig seinen Wagen flink wendete um dann gleich rechts in einen wie mir schien, asphaltierten Feldweg einzubiegen.

Während ich noch vor der Absperrung stand um auszuloten ob eine Durchfahrt doch möglich sein, kam von rechts eine Frau mit einem Audi A6 den Berg herauf, bog links ab und fuhr ebenfalls in diesen Feldweg ein.
Gut dachte ich, dies scheint eine Ausweichmöglichkeit zu sein, drehte um und fuhr hinterher.
Als ich etwa 20 Meter in den steil ansteigenden Feldweg eingefahren war, stoppte die Fahrerin des A6 vor mir plötzlich und lies den Wagen ohne den Rückwärtsgang einzulegen sofort zurückrollen und kam sehr schnell auf mich zu.

Da ich nicht wusste ob mich die Frau – trotz meiner eingeschalteten Zusatzscheinwerfer – in ihrem Rückspiegel sieht, gab ich Gas um nach rechts auf den schmalen Randstreifen des Weges auszuweichen.
Da ich aber schon fast stand und im zweiten Gang war, ging das nicht so schnell wie ich hoffte, sodass es dann doch zu einer Kollision kam.
Es rumpelte, einen kleinen Ruck habe ich auch gespürt, dann standen wir beide.

Die Frau stieg ganz verdattert aus und sagte in einem hier üblichen, aber für mich kaum verständlichen Dialekt, „Iscchhh häbbb sie gaa nichh gesäähäee“ – oder so ähnlich. Ich wusste aber was sie meinte. Ich war froh dass ICH sie gesehen habe und noch reagieren konnte, denn sonst wäre meine Fahrt hier zu Ende gewesen.

Was da gerumpelt hat war mein linker Alu-Koffer, der mit einer Ecke das rechte Rücklicht des A6 eingedrückt hatte, Lackschaden gab es aber zum Glück nicht.
Mein Koffer war Dank der hervorragenden Schmiedearbeit der Firma Touratech, bis auf eine winzige Abschürfung an der Kunststoffecke unversehrt, sodass wir uns auf eine Weiterfahrt ohne Unfallaufnahme verständigten.
So schnell kann es gehen dachte ich.

Den Feldweg wollte ich dann doch nicht weiter fahren, drehte und fuhr auf die Umgehungsstraße zurück. Ich ärgerte mich nochmals über die schlecht ausgeschilderte Baustelle und dann noch über den Fakt, dass mich die geplante Route am Ortsausgang ohnehin wieder auf diese Umgehungsstraße gelotst hätte.

Den Schreck verdaut ging es weiter über Ditzingen und dann, es ließ sich leider nicht ganz vermeiden, in den Sog von Stuttgart.
An Leonberg kam ich noch vorbei, fuhr dann aber mitten durch Vaihingen, was mich etwas Zeit kostete und auch für reine Durchreisende wie mich nicht besonders interessant ist.


Weiter südwärts, nun wieder auf freier Flur, führte die Strecke an Steinenbronn vorbei, dann mitten durch die Uni-Stadt Tübingen und weiter durch alle möglichen Orte mit der Endung „…ingen“, bis ich nach Weilstetten kam.

Hier sollte es wieder spannend werden, zumindest versprach dies das Wort „Passstraße“!
Es ging auf den Lochenpass, dessen Passhöhe auf 888 Metern liegt und von Weilstetten über eine Strecke von 7,5 Kilometern und ca. 300 Höhenmeter Unterschied, nach Tieringen führt. Wer diese Strecke mal fahren möchte sollte sich über das Wochenendfahrverbot für Motorräder in Richtung Tieringen informieren.



Wie es meistens kommt, fuhr ich im Konvoi schön brav hinter ein paar Autos, zwei anderen Motorrad Kameraden, und wir alle hinter zwei dicken LKWs den Berg hinauf, überholen war nicht.
Da mir das zu dumm war steuerte ich in einer Links-Kehre rechts raus und wartete eine Weile. Jedoch war die Schlange langsamer als gedacht, sodass ich diese recht schnell wieder einholte. Die Gelegenheit war günstig und ich zog an den PKWs und den Kameraden vorbei, hatte somit nur noch die beiden Trucks vor mir. Freundlicherweise bog dann der Eine gleich auf einen Parkplatz ab, nur der langsamste von allen, sozusagen der schwere Kopf der Schlange hielt weiter Richtung den Berg hinauf.

Es packte mich die Unvernunft, eigentlich aus Frust, nur dieses eine Mal hier fahren zu können und dann nen‘ ollen LKW vor sich zu haben, und setzte zum Überholen an.
Auf halber Länge neben dem Riesen ging mir dann durch den Kopf, dass ich die Gegenfahrbahn nicht ganz habe einsehen können und wie doof ich doch bin, so einen Scheiß zu machen.
Zum Glück ging es gut, aber ich habe mich selbst am meisten erschrocken und über diese Dummheit geärgert. Dies soll mir eine Warnung gewesen sein!

Etwas weiter dann kurz hinter dem Ort Hossingen hat es eine recht scharfe Links-Kehre, deren Verlauf ich erst nicht ganz erkannte, und mich darum etwas zu früh in die Kurve legte, sodass ich dann mit dem Oberkörper recht weit innen auf meiner Spur war.
In dem Moment ging mir ein Video durch den Sinn, dass ich vor ein paar Wochen als Fahrtrainings-Simulation in genau der gleichen Kurvensituation gesehen hatte. In dem Video wurde anschaulich gezeigt, wie weit in einer solchen Kurve ein entgegenkommender Bus oder LKW auf meine Seite hinausfahren muss, um die Kehre überhaupt nehmen zu können. Und ich war in dem Moment genau in dem Bereich.
Zum Glück kam keiner, aber wieder war mir dieser Faux Pas sehr deutlich vor Augen.
Ich merkte, dass es durch die lange Fahrt und wenige Pausen nun auch eine Frage der Konzentration wurde.

Manchmal habe ich so gewisse Vorahnungen und dies war durch die zwei Vorfälle nun genau der Moment. „Zweimal ging es gut“ hämmerte es mir im Kopf, „du musst dich konzentrieren – Mann pass besser auf!"
Ich hatte es nicht mehr weit und wollte daher keine Pause machen, ein Fehler, wie ich nur kurz darauf erfahren durfte.

Nur zwei Orte weiter trifft die Kreisstrasse 7148 auf die 7149 die aus dem Ort Hartheim herunter kommt. Eigentlich eine sehr gut und weit einsehbare Stelle.
Meine Fahrspur lief im 45° Winkel auf die andere zu, sodass ich vor dem Rechtsabbiegen auf die 7149 den Verkehr super überblicken konnte, und es war nichts los.

Dennoch fuhr ich im Schritttempo an die Abbiegestelle heran, lenkte ein, rollte weiter und wollte gerade Gas geben, als ich im letzten Moment, aus den Augenwinkeln heraus, einen Wagen von links kommen sah.
Nun war ich just im Begriff durchzustarten und hatte auch schon etwas Schräglage, musste aber, um eine Kollision zu vermeiden, einen Full-Stopp einlegen.
Der Wagen zischte an mir vorbei.
In dieser Lage konnte ich das Gewicht des nun schräg stehenden Motorrads mit seinem zusätzlichen Gepäck nicht mehr halten und musste die BMW langsam nach rechts auf die Straße ablegen.
Wieder Glück gehabt! Bis auf ein paar kleine Kratzer am Handschoner ist nichts passiert.

Ich bin mir sicher, dass die ersten beiden Warnungen mich auf diese Situation hinweisen sollten, doch wie es dazu kam, dass ich den Wagen überhaupt habe übersehen können ist mir unklar. Wie gesagt, die Straße war sehr gut einzusehen. Letztlich ist es aber auch irrelevant, denn es hat mir klar gemacht, dass ich nicht konzentriert genug war.

Gut fand ich das Verhalten des jungen Autofahrers, der im Rückspiegel sah wie die BMW umkippte, prompt wendete, und zurück kam um sich nach meinem Befinden zu erkundigen.
Meinen herzlichen Dank an den jungen Mann für die freundliche Geste.

Nun war es ohnehin mein Plan nicht weit weg von hier eine Bleibe zu suchen, sodass ich mich, nachdem ich mich wieder berappelt hatte, weiter auf den Weg machte.
Ich war nun wieder voll bei Sinnen.
Über Bärenthal ging es dann in Richtung Beuron an der Donau weiter, und hier zeigte sich mir erstmals das, was ich unter der Schwäbischen Alb verstand.


Die Felsen aus Jurakalk ziehen sich in dem Gebiet das ich befahren habe weitestgehend an der Donau entlang und ragen weiß leuchtend in den Himmel. Toll, so habe ich es mir vorgestellt. Ich fahre die Schlangenlinien nach Beuron herunter, überlege kurz und fahre wieder bis auf halbe Strecke zurück. Nicht um die Kurven nochmals zu fahren, ich wollte am Aussichtspunkt oberhalb von Beuron nochmals anhalten um ein paar Bilder zu machen. Die Zeit nutzte ich auch für die längst fällige Pause.

Nach einer Weile erklomm ich die BMW und fuhr über Leibertingen und Lengenfeld einen schönen Abstecher, rauf und runter durch die Felsen, eine grandiose Strecke.


Weiter ging es stracks an der Donau entlang in Richtung Sigmaringen, auf der Suche nach einer Bleibe für die Nacht.
Die Sonne stand nun so tief hinter mir, dass ihre Strahlen die Felsen noch schöner gegenüber dem blauen Himmel hervorhoben – was für ein herrlicher Anblick – am nächsten Morgen wäre das Licht ein Anderes und nicht so voluminös gewesen, also fuhr ich weiter.


Unterwegs hielt ich nochmal an um die hier so typischen Mini Tunnel im Jurakalk zu fotografieren.


Nachdem ich Sigmaringen passierte und am Ortsausgang nicht mehr fündig wurde, bekam ich von einem bereits belegten Hotel den Tipp, ca. 10 Kilometer weiter in den Ort Mengen zu fahren, und dort im Hotel Anker oder im Rebstock nachzufragen.
Das Hotel Anker lag nicht so schön, daher fuhr ich noch die paar hundert Meter weiter zum Hotel Rebstock, welches ich sogar ohne Navi fand.

Zwei junge Frauen empfingen mich und es war sogar noch ein sehr gemütliches Zimmer für mich frei.
Das Beste aber war, dass mir für mein Motorrad gleich einen Parkplatz in der hoteleigenen Garage hinterm Haus angeboten wurde. Das Angebot konnte und wollte ich nicht ausschlagen, auch wenn ich von dort dann mit Sack und Pack beladen, und in den dicken Klamotten, bis in den zweiten Stock stiefeln durfte.
Freundlicherweise nahm mir eine der Frauen etwas Gepäck ab und half beim Tragen.
Ich war mir sicher, dass die BMW und ich eine gute Unterkunft gefunden hatten.


Das Abendessen war perfekt, und nach dem ich meine Sachen zum Lüften aufgehangen hatte viel ich todmüde ins Bett.
Es war alles in allem, trotz der Schrecksekunden ein guter und erfüllter Tag.


Route der Anreise - Tag 1

1 Kommentar:

  1. Schön, dass Du wieder unterwegs bist! Einen Tripp entlang der Donau habe ich noch auf meiner Liste... genau aus den Gründen, die Du beschreibst. Mich interessiert die dortige Geologie.

    Diese Fahrfehler scheinen ganz typisch für eine zu lange Tour. Die Symptome kennt man (und frau auch). Ich hoffe, Du lässt Dir Zeit... schließlich hast Du ja Urlaub. Gute Fahrt!

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